Amtsblatt der Stadt Steyr 1959/12
1959 AMTSBLATl DER STADT STEYR 5 WEIHNACHTSFREUDE -· DURCH ...KTI,c•• UND ;;;·:~::g: i\Ka.Kf 1 'a.KS Ded.k STEYR, Stadtplatz 9, Telefon 3112 1 Finne 24 Engländer 6 Italiener 1 Jugoslawe 3 Südafrikaner 2 Israeli 5 Amerikaner 8 Kanadier 8 Australier 62 Chinesen Zus.: 2 167 Besucher mit 2 673 Übernachtungen <:::::.:::::--7 Wir setzen nun die Artikelfolge BEDEUTENDE STEYRER mit der Lebensbeschreibung des bekannten Malers des Barocks JOHANN KARL VON RESLFELDT, der hauptsächlich in der näheren Umgebung Steyrs und in Steyr selbst wirkte, fort. Für seinen Namen gibt es außer dieser noch mehrere andere Schreibweisen. In Schwaz in Tirol 1658 geboren, kam er durch die Ver- mittlung des Abtes Roman Rauscher von Garsten nach Steyr, wo sich seiner der Freiherr Johann Baptist von Riesenfels annahm. Durch dessen Förderung wurde es ihm ermöglicht, in Venedig die Schule Johann Karl Loths (Carlotto) 4 Jahre lang zu besuchen; in dieser waren auch die Maler Rottmayr und Strudel. Vor 275 Jahren, am 17. November 1684 berief ihn der kunst- sinnige Abt Anselm Angerer (1683 - 1715), ein ge- bürtiger Steyrer und wohl der größte BarockabtGarstens, in den Dienst des Stiftes. Ein großes Wirkungsfeld öff- nete sich für den 26- jährigen Maler: Unter die Offizi- alen des Stiftes aufgenommen, konnte er mit Geneh- migung des Abtes auch für andere Auftraggeber arbei- ten und bezog ein jährliches Stipendium von 200 Gul- den. Es würde zu weit führen, sämtliche Werke Resl- feldts hier aufzuzählen.Erwähnt seien nur seine Haupt- werke und solche, die unsere Stadt zieren oder hier be- herbergt waren. Eines seiner besten Werke ist das Bild des ehema- ligen Hochaltares der Stadtpfarrkirche von Steyr. Es stellt die •Anbetung Jesu durch die drei Weisen" dar und wurde 1688 gemalt. Heute hängt es im nördlichen Seitenschiff der Kirche. Das Hochaltarbild in der Mar- garetenkapelle aus dem Jahre 1724 zeigt "die 14 Not- helfer". Das Schloß Lamberg wurde 1687 restauriert. Hier war Reslfeldt zusammen mit dem Maler Galliardi tätig und schuf eine Reihe von Gemälden, die leider durch den Stadtbrand von 1727, der auch das Schloß zum größten Teil zerstörte, vernichtet wurden. Auch ein im Jahre 1689 geschaffenes Gemälde in der Litera- tur als "Gemalter Herkules" bezeichnet, das dem da- maligen Landeshauptmann F.J. v. Lamberg zugeeig- net war, ist nicht mehr auffindbar. Christkindl, die ehemalige Wallfahrtskirche des Stiftes Garsten, birgt ebenfalls hervorragende Werke dieses Künstlers. So schuf er das Seitenaltarbild "Ge- burt Christi" auf der Evangelienseite, auch das Kuppel- fresko (um 1709) stammt von seiner Hand. Viele Werke des Künstlers bergen natürlich das 173
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