Amtsblatt der Stadt Steyr 1959/12
12 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1959 ' Dies beweisen auch die nachstehenden Vergleichs- zahlen aus den letzten 9 Jahren. In 2 Hotels und 17 Gasthöfen, mit 355 verfügbaren Betten, wurden im er- wähnten Zeitraum folgende Übernachtungen gezählt: 1 E CIS -s .... c:: Cl) ~ "Cl ::s c:: < :CIS - "' Cl) ::s .... ..c: < .... Cl) (J Cl) "Cl .... a:i "Cl - c:: ... :~ ~ ... "Cl .... ... - "' c:: .... E .s ::s ti Cl) ::s CIS < "' CIS "' c:: ..c: "Cl Cl) 0 (J 00 > "Cl .... "' CIS c:: ::s .s "Cl ::s "Cl 1950 44 840 35 764 9 076 1, 9 Tage 1951 46 314 38 991 7 323 1, 7 " 1952 47 926 42 650 5 276 1, 9 " 1953 46 767 41 471 5 296 1, 6 " 1954 44 170 38 964 5 206 1, 7 " 1955 47 277 40 741 6 536 1, 9 " 1956 47 926 39 579 8 347 1,6" 1957 44 146 36 848 7 298 1, 9 " 1958 39 329 32 446 6 910 2, 1 " Die Artikelfolge Die Die ersichtliche leicht rückläufige Tendenz hat verschiedene natürliche Ursachen und ist schwer posi- tiv zu beeinflußen. Die Zahl der Inländerübemachtun- gen z.B. erreichte in den Hochkonjunkturjahren 1955/56 ihre Spitze und zeigt somit die Abhängigkeit des Frem- denverkehrs von der allgemeinen Wirtschaftslage. An- dererseits hat sich dem Zug der Zeit folgend auch hier manches geändert. Durch die immer mehr fortschrei- tende Motorisierung macht man heute ausgedehnte Ur- laubsreisen mit dem Auto und verbringt seine Ferien zumindest teilweise im Ausland. Im Inland werden von Reisebüros immer mehr Besichtigungsfahrten mit Auto- bussen durchgeführt. Diese Reisegesellschaften sind na- türlich von vornherein an einen genau festgelegten Zeitplan gebunden. Beobachtungen zeigten, daß in den letzten Jahren während des Sommers fast täglich Auto- busse mit Reisegesellschaften nach Steyr kamen, wel- che die Stadt nach einer kurzen Besichtigung und teil- weise Einnahme des Mittagessens, wieder verließen, Durch die verhältnismäßig geringen Entfernungen von den Ausgangsorten dieser Reisen(vornehmlich Wien und Salzburg) kommt Steyr kaum als Übernachtungsort in Frage. Die Stadtgemeinde Steyr wird jedoch die bisher durchgeführte Werbung in in- und ausländischen Zeit- schriften und Reisehar.dbüchem fortsetzen und versu- chen, in Zukunft doch mehr Fremde zu einem Besuch der alten Eisenstadt zu bewegen. MOTORISIERUNG IN STEYR wird diesmal mit einer Untersuchung des Bundespoli- zeikommissariates Steyr über den Zusammenhang zwi- schen UNFALLSHÄUFIGKEIT UND FAHRPRAXIS fortgesetzt, Verkehrsunfälle entstehen aus den verschie - densten Ursachen. Sie erfolgreich zu bekämpfen und auf ein erträgliches Mindestmaß herabzusetzen, ist ein allgemeines und daher jeden einzelnen Verkehrs- teilnehmer berührendes Anliegen geworden. Durch die Unfallsstatistiken wird versucht, die hauptsächlichsten Unfallsquellen wie schlechter Stra- ßenzustand, ungünstige Witterung, technische Mängel des Fahrzeuges, Übermüdung, Unkenntnis der Ver- kehrsvorschriften, Alkoholisiertheit, mangelndes Ver- antwortungsbewußtsein und dergleichen, zu finden , um Ansatzpunkte für eine erfolgversprechende Unfalls- bekämpfung zu gewinnen. Diesmal soll die Frage untersucht werden, ob ein Zusammenhang zwischen der Erfahrung des Kraftfahr- zeuglenkers und der Unfallshäufigkeit besteht, Statistisches Material war bisher darüber nicht vorhanden, weshalb mit Hilfe der alten Unfallsakten erst die erforderlichen Unterlagen gewonnen werden 180 mußten. Um Zufallsergebnisse auszuschließen, wurde ein größerer Zeitraum herangezogen und die Statistik für die Jahre 1956, 1957 und 1958 ausgearbeitet, Be- rücksichtigung fanden nur die Kraftwagenlenker, die einen Unfall verschuldet hatten und deren Verschulden durch Gerichtsurteil oder Verwaltung~straferkenntnis einwandfrei festgestellt worden war. Es ergibt sich nun, daß von allen, von Autolen- kern in diesen 3 Jahren· verschuldeten Unfällen 15, 74 "/o von Führerscheinbesitzern im 1. Jahr nach der Prüfung, 11, 08 U/o im 2, Jahr, 8, 20 "/o im 3. Jahr, 6, 65 "/o im 4. Jahr, 6, 43 "/o im 5. Jahr und 5, 98 "/o im 6. Jahr, jeweils nach der Verkehrs- prüfung, verursacht wurden; das sind zusammen 54, 08 "/o. Die restlichen 45, 92 "/o verteilen sich auf Fahrer, die bereits länger als 6 Jahre den Führerschein besitzen. Ob ähnliche Untersuchungen in anderen Orten Österreichs angestellt wurden, ist nicht bekannt, Ver- gleicht man jedoch diese Ziffern mit gleichgelagerten Ermittlungen in Baden-Württemberg, ergibt sich eine interessante graphische Darstellung.
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