Amtsblatt der Stadt Steyr 1959/11

8 AMTSBLATl DER STADT STEYR 1959 RADIO • ELEKTRO l<A~~IEI? IIIHI ~1D l~F IIE UR FERNSEHER TONBANDGERATE RADIO - APPARATE STEYR, STADTPLATZ 29 - Telefon 3207 GÜNSTIGSTE ZAHLUNGSBEDINGUNGEN -EIGENER KUNDENDIENST-ALLE NEUEN TYPEN SOFORT LIEFERBAR wie der 4., 5. und 15. Oktober, mit je 4 Verkehrs - unfällen. Unter den Wochentagen scheinen die Markttage Samstag mit 76 und Donnerstag mit 67 Verkehrsunfäl- len an der Spitze auf. Die Aufteilung der 326 Verkehrsunfälle des Jah- res 1958 auf die einzelnen Tagesstunden ist aus der auf der Titelseite dieses Amtsblattes angebrachten Zeichnung zu entnehmen. DIE BREMSSPUR WIRD MARKIERT UND GEMESSEN Im Tagesablauf sind es also die Stoßzeiten, die trotz größter Anstrengungen der Verkehrspolizei im- mer noch die meisten Unfälle im Gefolge haben. Diese Ausführungen wären jedoch unvollständig, wenn man sich nur aufVergleiche zwischen Fahrzeug- stand und Unfallziffer beschränken würde. Nicht das Verhältnis dieser Zahlen zueinander, sondern die tat- sächlichen Ziffern sind entscheidend. Der Umstand, daß jährlich durchschnittlich 325 Steyrer durch Verkehrsunfälle verletzt werden, bedeu- tet eine ständige Bedrohung aller; niemand ist vor den Gefahren des Straßenverkehrs sicher, Bei 431 Unfällen im Jahre 1958 kann man annehmen, daß bei einer Be- teiligung von durchschnittlich 2 - 3 Personen bei je- dem Unfall insgesamt rund 1 000 Menschen in unse- rem Stadtgebiet Schaden an ihrer Gesundheit oder an ihrem Eigentum erlitten haben. Bedenkt man dann noch, wieviel menschliches Leid hinter diesen nüch- ternen Zahlen verborgen liegt - Familien verlieren auf Monate, vielleicht sogar für immer ihren Ernährer, Verletzungen und Gebrechen hemmen die weitere Be- rufstätigkeit, finanzieller Schaden zieht Verschuldung und Notlage nach sich, gerichtliche oder verwaltungs- rechtliche Bestrafungen wirken sich auf den weiteren Lebensweg ungünstig aus und dgl. - wird man erken- nen, wie wichtig eine erfolgversprechende Unfallbe- kämpfung ist. Von den gewaltigen Schäden, die die gesamte Volkswirtschaft durch die Verkehrsunfälle jährlich erleidet, soll dabei gar nicht gesprochen werden. Aktionen zur Unfallsverhütung werden jedoch nur dann von Erfolg begleitet sein, wenn die Bemühun- gen der für den Verkehr zuständigen Behörden durch das verantwortungsbewußte Verhalten jedes einzelnen Fahrzeuglenkers, Radfahrers und Fußgängers im Stra- ßenverkehr unterstützt werden. Nur so wird es mög- lich sein, trotz ständiger Zunahme der Kraftfahrzeu- ge die Unfallsziffern in einem erträglichen Ausmaß zu halten. Der Nachtragsvoranschlag 1959 1 m Dezember 1958 mußte der Gemeinderat der Stadt Steyr den Voranschlag für das Jahr 1959 festlegen, obwohl die Frage des Finanzausglei- ches noch nicht geklärt war. (Siehe Artikel in der Fol- ge 1/1959 dieses Amtsblattes). Unter dem Begriff "Fi- nanzausgleich• versteht man das Bundesgesetz, wel- ches die Verteilung gewisser gemeinsamer Abgaben (z~ B. der Einkommen-, Lohn-, Umsatzsteuer usw.) und einzelner Lasten (z. B. der Polizeikosten) auf Bund, Länder und Gemeinden regelt. Eine Neurege- lung des Finanzausgleiches war unerläßlich geworden, weil die bis 1958 geltenden Bestimmungen teilweise von der wirtschaftlichen Entwicklung überholt, durch Nachträge kompliziert und damit zu einem unhandli- 160 chen Gefüge von Anteilen, Vorzugsanteilen, Ersätzen und Beiträgen ausgewachsen waren. Trotzdem mußte diese alte Regelung demVoranschlag der Stadtgemein- de Steyr zugrunde gelegt werden, weil im Dezember 1958 noch nicht abzusehen war, wann und mit wel- chem Ergebnis die Verhandlungen über den neuen Fi- nanzausgleich enden würden. Im April 1959 erschien sodann das Finanzaus- gleichsgesetz 1959. Seine Auswirkung für die Stadt- gemeinde Steyr ist durchaus günstig. Die Einnahmen der Stadt werden zwar um 6, 8 Mill. Schilling vermin- dert, das Absinken der vorgeschriebenen Ausgaben be- trägt jedoch 13, 3 Mill, Schilling. Außerdem stellte sich noch heraus, daß die ge-

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