Amtsblatt der Stadt Steyr 1959/9

1959 AMTSBLATT DER STADT STEYR 5 österreich die Spitze hält. Die verhältnismäßigen Ver- gleichsziffern von Linz oder in noch krasserem Maße von Wien, liegen dagegen bedeutend niedriger. Das prozentuelle Verhältnis der zugelassenen Kraftfahr- zeuge zur Einwohnerzahl betrug 1 9 3 7 bei 20 471 Bewohnern bei den Kraftwagen. • . . . • • . . 1, 07 "/o bei den Krafträdern ..• 1, 95 "/o somit bei den Kraftfahr- zeugen überhaupt ...• 3, 02 "/o 1958 bei 38 748 Bewohnern bei den Kraftwagen...•..•... 6, 40 "/o bei den Krafträdern 4, 86 "/o somit bei den Kraftfahr- zeugen überhaupt. ... 11, 26 o/o Der absolute Kraftfahrzeugstand hat sich seit 1937 versiebenfacht; als Zeichen der günstigen wirt- schaftlichen Entwicklung kann gewertet werden, daß 11 mal so viel Kraftwagen im Verkehr sind, während die Zunahme bei den Krafträdern nur das 4, 7- fache beträgt. Während des Jahres 1958 stieg die Zahl der Kraftwagen von 2 256 auf 2 480, also fast um 10 o/o. Bei den Krafträdern ging sie jedoch von 1 999 auf 1 883, so~it um 5, 86 o/o zurück. Diese Untersuchung über die Motorisierung in Steyr wäre jedoch unvollständig und könnte zu fal- schen Schlüssen führen, wenn man sich nur auf die Jah- re 1937 und 1958 beschränken wUrde. Die Entwick- lung erfolgte nicht in ruhigem. gleichmäßigem An- steigen, sondern analog der wirtschaftlichen Entwick- lung zunächst von 1946 bis 1950 fast gleichbleibend und dann in stetem, ab 1952 immer stürmischerem Aufschwung. Statistisch dargestellt ergibt sich folgendes Bild: 1938 1946 1948 1950 1952 1954 1956 1958 1959 1.7.1959 Stand jeweils am l.Jänner Personenkraftwagen 131 298 353 Lastkraftwagen 69 306 402 Omnibusse 4 6 15 Zugmaschinen und Traktore 6 24 29 Krafträder 356 876 847 Sonderfahrzeuge 6 16 27 Anhänger 7 72 90 insgesamt 579 1598 1762 Bei den vorstehenden Betrachtungen blieben die Mopeds, die nach den gesetzlichen Bestimmungen nicht als Kraftfahrzeuge gelten. unberücksichtigt. Sie traten 1952 das erstemal in größerer Zahl in Erscheinung; sie sind inzwischen von 54 auf 1 853 angestiegen. Sie lie- gen somit nur knapp hinter der Ziffer der zµm Verkehr zugelassenen Motorräder; die jährliche Zunahme der Mopeds betrug rund 2511/o. Eine Aufschlüsselung der Mo- pedbesitzer nach Altersstufen zeigt, daß ein verhältnis- mäßig großer Teil sich aus Jugendlichen unter 18 Jah- ren und Personen über 50 Jahren zusammensetzt. Daraus kann man einmal die große Vorliebe der Jugend zum motorisierten Fahrzeug ersehen; diese Entwicklung wird übrigens begünstigt durch das gesetzlich geforderte Min- destalter von nur 16 Jahren zum Lenken eines Mopeds, während der Erwerb eines Führerschei.nes zur Lenkung eines Kraftfahrzeuges ausnahmslos an die Vollendung des 18. Lebensjahres gebunden ist. Andererseits weist die Bevorzugung des Mopeds durch ältere Personen darauf hin. daß sich diese die Erlangung eines Führer- 343 418 555 1018 1637 1934 2 236 301 315 379 496 483 416 420 21 23 25 25 25 16 17 35 54 51 65 71 82 84 887 1117 1666 2097 1999 1883 1 856 35 28 38 35 40 32 • 32 85 114 131 146 154 121 122 1606 2069 2965 3882 4409 4484 4 767 scheines und das Fahren mit Kraftfahrzeugen nicht mehr zumuten wollen und daher auf das leichtere, bil- ligere und einfacher zu bedienende Motorfahrrad zu- rückgreifen. Kraftfahrzeuge und Mopeds zusammengerechnet ergeben am Ende 1958 einen Gesamtstand von 6 337. Bei dieser Sachlage ist es verständlich, wenn den Ver- kehrsproblemen immer mehr Beachtung geschenkt wird. Es ist daher auch beabsichtigt, in Steyr einen Verkehrs- beirat zu bilden, der die verantwortlichen Stellen unse- rer Stadt bei c!er Lösung dieser Fragen unterstützen wird. Dem Leser, der die Entwicklung der Motorisierung in Steyr und die damit im Zusammenhang stehenden Fragen, wie Unfallsziffern, Unfallsursachen und Unfalls- häufigkeit genauer verfolgen will, stehen beim Bundes- polizeikommissariat Steyr statistische Schaubilder zur Verfügung. 1m übrigen werden auch diese Probleme in einer der nächsten Folgen dieses Amtsblattes behandelt werden. Die Städtische Müllabfuhr D ie Müllabfuhr ist eine im Interesse der Volksge- sundheit notwendige Einrichtung und wird in un- serer Stadt nach der Müllabfuhrordnung für die Stadt Steyr vom Städt. Wirtschaftshof als kostendek- kender Betriebszweig durchgeführt;. sie erstreckt sich derzeit auf rund 2 600 Liegenschaften des Stadtgebie- tes. Für die staubfreie Entleerung der 4250 aufgestell- ten Mülltonnen stehen zwei moderne Müllwagen in Verwendung. Den Müllautos, die jährlich bei 2 500 Einsatzstunden ungefähr 14 000 km zurücklegen, sind 4 Beifahrer zur Entleerung der Abfalltonnen beigege- ben, ein weiterer Arbeiter ist ständig auf dem Abla- gerungsplatz mit der Planierung des angeführten Mülls, 125

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