Amtsblatt der Stadt Steyr 1959/9

2 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1959 IN MEMORIAM Landtagsabgeordneter Gemeinderat KARL K O K E S C H A m 1. August 1959 verschied in Steyr Landtagsabgeordneter und Gemein- derat Karl Kokesch. Der Verstorbene, der im 55. Lebensjahre stand, war seit seiner Jugend gewerkschaftlich und in öffentlichen Funktionen in Steyr tätig. So stellte er sich auch _nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft im Jahre 1947 sofort für den Wiederaufbau zur Verfügung und widmete er seine ganze Kraft im Rahmen der Gemeinnützigen Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Styria, deren Gründung auf seine Initiative zurückzuführen ist, der Behebung der allgemeinen Wohnungsnot, Unter seiner zielbewußten Führung nahm diese Genossenschaft einen ungeahnten Aufschwung und befaßte sich Uber Steyr hin- aus in vielen Orten mit dem Bau von Wohnungshäusern und Siedlungen. Außerdem war der Verstorbene Abgeordneter zum oberösterreichischen Landtag und Gemeinderat der Stadt Steyr, in dessen Bauausschuß er sehr erfolgreich wirkte. Als anerkann- ter Siedlungsfachmann wurde Landtagsabgeordneter Kokesch auch in den Arbeitskreis der Gemeinnützigen Wohn- und Siedlungsvereinigungen berufen. Der Fillle seiner Aufgaben kam er trotz seines schweren Lei- dens in den letzten Jahren mit der ihm eigenen Sorgfalt und Betriebsamkeit nach und war er wegen seines freundlichen und hilfsbereiten Wesens allgemein beliebt. 1m vergangenen Jahre wurden seine Leistungen auf dem Bau- und Siedlungssektor vom Herrn Bundes- präsidenten durch die Verleihung des Ehrenzeichens filr Verdienste um die Republik in entsprechender Form öffentlich gewürdigt. Im Gemeinderat der Stadt Steyr wird der frühzeitige Tod des Abgeordneten Kokesch eine nur schwer aufzufüllende Lücke hinterlassen und wird die Stadtgemeinde seiner stets in Dankbarkeit gedenken. AUS REDAKTIONELLEN GRÜNDEN wird der Bericht "Aus dem Gemeinderat" auf Seite 8 gebracht. Aus dem Stadtrat·· . ... A m 14. 6. 1959 hielt der Stadtrat seine 94. or- dentliche Sitzung unter dem Vorsitz von Bürger- meister Josef Fellinger ab. So wie in den vergangenen Jahren wurden auch die heurigen Schulferien zu einer Reihe von Ausbesse- rungen und Instandsetzungen in den verschiedenen städtischen Schulgebäuden benutzt. Unter anderem wurde beschlossen, die sanitären Anlagen in der Frau- enberufsschule instandzusetzen und teilweise umzubau - en, den Außenanstrich der Fenster der Schule in der Punzerstraße zu erneuern. und den Turnplatz der glei- chen Schule herzurichten. Filr diese Arbeiten wurden S 41 000, - - freigegeben und die notwendigen Firmen - aufträge erteilt. Für den restlichen Ausbau des Kinderspielplatzes in den Grünanlagen bei der Wokralstraße bewilligte der Stadtrat S 9 000, - - • Zur Ausgestaltung des Gefolgschaftsraumes im Rathaus, wurde die Anschaffung von 82 Sesseln und außerdem, um diesen Raum auch für Ausstellungszwek- ke verwenden zu können, der Ankauf von diesbezügli- chen Einrichtungsgegenständen, wie Ausstellungsrah- men und -ständern, genehmigt. In der Folge befaßte sich der Stadtrat mit der Neufestsetzung der Theaterpreise für die Spielsaison 1959/60. Näheres ist dem Artikel im Inneren dieses Amtsblattes zu entnehmen. 122 Der Stadtrat entsandte sodann in die Zweigwahl- kommission Steyr für die diesjährige Arbeiterkammer- wahl Stadtrat Alois Be sendorfer als Mitglied und Ge- meinderat Rudolf Fürst als Ersatzmann. Der Gesellschaft Öste rreichischer Kinderdörfer wurde eine einma lige Subvention in der Höhe von S 5 000, - - gewährt. Auf Grund des § 4 der Milllabfuhrordnung für die Stadt Steyr beschloß der Stadtrat, die Liegenschaften an der Pfarrstiege zur Gänze in die städtische Müll- abfuhr einzubeziehen. Auch auf dem Verkehrssektor wurde der Stadtrat in dieser Sitzung tätig und beschloß ein zeitlich und örtlich beschränktes Halteverbot in der Damberggasse, ein allgemeines Fahrverbot für die beiden Fußwege vom Kino-M!inichholz zum Abschnitt III und ein ein- seitiges Parkverbot in der Wachtturmstraße. Die Kund- machungen hierüber werden im amtlichen Teil des Amtsblattes verlautbart. Filr die Restaurierung des Taborturmes und dem Einbau der Gaststätte wurden die restlichen Mittel frei- gegeben. F!ir den Entwurf der Innenausgestaltung des Gebäudes erhielt Arch. Ing. Carl Neudeck ein Pau- schalhonorar von S 30 000, --. Breiten Raum in dieser Stadtratsitzung nahmen auch die Arbeitsvergaben ein, die vorwiegend im Zu- ge des neuen Wohnbauprogrammes getätigt werden

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