Amtsblatt der Stadt Steyr 1959/8

1959 AMTSBLATT DER STADT STEYR l den Schulen Handel-Mazetti-•Promenade 16 und Wehr- grabengasse 22. Auch in diesem Jahre gewährte der Stadtrat dem Kriegsopferverband in Steyr eine Subvention von S 3 000, - - für dessen Kinderverschickungsaktion. Weiters wurde beschlossen, der Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz einen Teil der vorgese- henen Jahressubvention in der Höhe von S 20 000, - - und anläßlich des hundertjährigen Jubiläums dieser Organi- sation weitere S 10 000, - - auszuzahlen. Die seinerzeit mit Gemeinderatsbeschluß vom 23. 3. 1959 als Überbrückungsmaßnahme beschlossenen Sonderzuwendungen für die Befürsorgten der Stadt Steyr sind nun durch die unterdessen auf Landesebene erfolgte Erhöhung der Fürsorgerichtsätze überholt und konnten daher wieder eingestellt werden. Wie alljährlich genehmigte der Stadtrat auch für heuer die Durchführung einer Rattenbekämpfungsaktion, mit welcher die Firma Heinrich Finner betraut wurde. Die Auslegung der Köder wird in 2 Etappen, und zwar voraussichtlich ab 1. 9. 1959 und ab 1. 3. 1960 durch- geführt werden; hierüber wird jedoch noch eine geson- derte Kundmachung ergehen. Für die Einschaltung einer Werbung in der Öster- reichischen Gemeinde- Zeitung wurden S 2 500, - · frei- gegeben. Der Stadtrat verfügte desweiteren über die Verwer - tung der im Erbwege an die Stadtgemeinde übergegan- genen Wertgegenstände der verstorbenen Gastwirtin Mag- dalena Martinak; ein Erwerb einzelner Wertsachen durch Bedienstete der Stadtgemeinde Steyr wurde ausdrücklich ausgeschlossen. Dem Ankauf von Aktien der Steyr-Daimler- Puch AG im Nominalwerte von S 57 700, - - und eines Ge- schäftsanteiles der Elektrizitätswerke Steyr als Kapital- anlage der Gemeinde wurde die Zustimmung erteilt. Schließlich wurden in dieser Sitzung noch ver- schiedene Arbeits- und Lieferaufträge für Wohnbauten und das Stadtbad vergeben, sowie über die anhängigen Gewerbe- und Staatsbürgerschaftsangelegenheiten be- raten und Beschluß gefaßt. ~==== NEUE WOHNBAUTEN D ie Stadtgemeinde Steyr hatte bereits in einer def - - letzten Nummern dieser Zeitung Gelegenheit, auf die geplanten Bauvorhaben ihrer Wohnungsgesellschaft - und die Bedeutung hinzuweisen, welche der Kapitalauf- bringung für die Realisierung dieser Pläne zukommt. Schneller als gedacht, gelangt nunmehr ein Teil dieser Projekte zur Ausführung, da die finanzielle Mitwirkung des Bundes und des Landes Oberösterreich für einen er- heblichen Teil der vorgesehenen Bauten erreicht wer- den konnte. Die · an der Südseite am Rande des Taborplateaus gelegene, von der Hanus.ch- und der Anzengruberstra- ße begrenzte Freifläche ist schon lange in die Planun- gen der Wohnungsgesellschaft einbezogen worden. Nun- mehr, nach Sicherstellung der Finanzierung, gelangen auf diesem so günstig gelegenen Areal zwei, als Pro- jekte Tabor VIII und Tabor IX bezeichnete Wohnbau- vorhaben zur Ausführung. Das Projekt Tabor VIII be- steht aus zwei, aneinandergereihten, viergeschoßigen Wohnhäusern an der Hanuschstraße, wobei jedes Haus zur Aufnahme von 16 Wohneinheiten bestimmt ist. Hie- von setzen sich acht Wohnungen aus je zwei Zimmern, Kochnische, Vorzimmer und einem gemeinsamen Bad- WC-Raum zusammen und weisen ein Gesamtflächen- ausmaß von je ca. 37 m2 auf. Die acht weiteren Woh- nungen umfassen je zwei Zimmer, Kabinett, Kochni- sche, Vorzimmer, von einander getrennte Bad- und WC-Räume, bei einer Gesamtbodenfläche von über 52 m2. Jede Wohnung besitzt einen Balkon, der bei den Zweiraumwohnungen ostseitig, bei den Dreiraumtypen hingegen westseitig situiert ist. Die Deckung der ver- anschlagten Gesamtbaukosten beider Häuser im Betrage von S 3, 5 Mill. erfolgt durch ein langfristiges Dar- lehen des Bundes- Wohn- und Siedlungsfonds in Höhe FOR STEYR von S 2, 1 Mill., durch Eigenmittel der Gesellschaft in Höhe von 10 o/o der Gesamtbaukosten und ein Restdar- lehen der Stadtgemeinde Steyr. An diesen Baublock werden im rechten Winkel die an der Anzengruberstraße gelegenen, fünf aneinander- gereihten, viergeschoßigen Häuser des Bauprogrammes Tabor IX anschließen, welches im besonderen Maße der Beseitigung des Barackenwohnraumes in Steyr gewidmet ist. Jedes dieser Häuser verfügt über acht dreiräumige Wohnungen, die bei einem Flächenausmaß von je rund 57 m2 aus zwei Zimmern, einem Kabinett und Küche sowie Vorzimmer, Abstellraum und getrennten Bad- WC-Räumen bestehen werden. Besonders reizvoll wer- den diese Wohnungen durch eine günstig angelegte, südseitige Loggia ausgestaltet. Von dem Bestreben aus- gehend, die Besonnung der dahinter liegenden Objekte möglichst wenig zu beeinträchtigen, wurden in den vor- genannten Häusern die Trockenräume in den Keller ver- legt, um die Gebäudehöhe niedriger zu halten. Daß in sämtlichen Neubauten der Wohnun_gsgesellschaft den Mietern die vollständige Einrichtung der Bäder und Klo - setts zur Verfügung steht, bedarf wohl keiner besonde- ren Erwähnung mehr. Die Gesamtbaukosten des Projek- tes Tabor IX im Ausmaße von rund S 5, 5 Mill. werden neben den Eigenmitteln des Bauträgers, für drei Häuser durch ein langfristiges Darlehen der Wohnbauförderung des Landes Oberösterreich von S 1, 98 Mill. und für zwei Häuser durch Zuschüsse des Bundesministeriums für Inneres und ein weiteres Wohnbauförderungsdarle- hen aufgebracht werden. Während zu drei Häusern auch die Stadtgemeinde Steyr ein Darlehen von ca. einer Million Schilling leistet, besteht ihr„Beitrag zu den beiden anderen Hauseinheiten in verschiedenen nicht rückzahlbaren Leistungen und Zuschüssen. Die 111

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