Amtsblatt der Stadt Steyr 1959/3

1959 AMTSBLATT DER STADT STEYR 3 Bürgermeister Fellinger benützte noch die Gele- genheit, Frau Else Paulmayr, der Gattin des Bürger- meister-Stellvertreters, einen Strauß Rosen zu überrei - chen; er betonte dabei, daß es der Stadtverwaltung wohl bewußt sei, daß das erfolgreiche und unermüdli- che Wirken ihres Gatten in der Öffentlichkeit zwangs- läufäg eine Vernachlässigung des Familienlebens be- deutete und sie diesen Nachteil in den letzten 14 Jah- ren erfahren mußte. Nach der Festsitzung nahmen die Gemeindever- treter noch Einsicht in das Buch über die Träger des Ehrenringes der Stadt Steyr. -Als Begründung für die Verleihung an Bürgermeister-Stellvertreter Paulmayr wurde eingetragen: "In Würdigung der Verdienste um den Wiede~aufbau der Stadt nach 1945 und um die Pflege echten, demokra- tischen Geistes in der Gemeindevertretung sowie in Anerkennung der persönlichen Initiative als Baureferent der Stadtgemeinde von 1945 bis 1959 verliehen. " Aus dem Stadtrat ■ ■ • • I. A m 20. 1. 1959 trat der Steyrer Stadtrat unter Vorsitz des Bürgermeisters Fellinger zu seiner 82 • ordentlichen Sitzung zusammen. Da sich die ursprünglich mit S 1 200 000, - - an- genommenen Kosten der Br!ickenreparaturen als zu nie- drig erwiesen haben, mußten die für diesen Zweck be- reitzustellenden Mittel auf S 1 800 000, - - erhöht wer- den. Als zweiter Teil der Kohlenhilfsaktion für hilfs- bedürftige Familien und Einzelpersonen wurden S 144 000, -- freigegeben. Weiters hatte sich der Stadtrat mit dem Entwurf eines Ladenschlußgesetzes zu befassen und sprach sich für die Einführung eines Sperrhalbtages an Samstagen aus; dies allerdings nur unter der Voraussetzung, daß eine gleiche Regelung für den gesamten südlich der Donau liegenden Landesteil Oberösterreichs zustande kommt. Für diesen Fall wurde vorgeschlagen, daß in Steyr die Verkaufsstellen an Samstagen ab 13 Uhr ge- schlossen bleiben sollen. Zum Bau von weiteren Sozialwohnungsbauten wurden an die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr verschiedene Grundstücke zu besonders gün- stigen Bedingungen veräußert; es handelt sich um die Grundparzellen 1222/31-37, je Kat. Gern. Steyr, am Tabor im Ausmaß von zusammen 4 936 m2 zum Bau von zwei Kleinwohnungshäusern mit 32 Wohnungen und 5 Kleinwohnungshäusern mit 40 Wohnungen, und um die Grundparzelle 179/49, Kat. Gern. Jägerberg, auf der Ennsleite im Ausmaß von 1 627 m2 zum Bau von 3 Wohnhäusern mit insgesamt 40 Kleinwohnungen. Ebenfalls zur Förderung des sozialen Wohnungs- baues gab der Stadtrat die Mittel für die Gewährung eines Darlehens der Stadt Steyr an die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft in der Höhe von S 400 000, -- frei. Diese Mittel werden für den Wohnungsbau in der Steinfeldstraße zur Unterbringung von Notstandsfällen sozialbed!irftiger Familien verwendet. F!ir das Zentralaltersheim wurden einige kleine Verbesserungen beschlossen, so verschiedene Verflie- sungen in der Waschküche, die Anbringung von Fen- stergittern in der Krankenabteilung und in den Magazin- räumen sowie die Anschaffung von Selbstaufhelfest!itzen an den Betten. In der Folge wurden noch verschiedene Professio- nistenarbeiten im Zuge der Adaptierung des Gefolg- schaftsraumes im Rathaus und der Lieferauftrag für das Gebläse des Zentralheizungskessels im Taborrestaurant vergeben. Zur Förderung des Heimatkundeunterrichtes wurde verfügt, daß Schulklassen, die geschlossen das Heimat- haus Steyr besuchen, keine Eintrittsgebühren bezahlen müssen. Der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, Ortsgruppe Steyr-Stadt, wurde für kulturelle Zwecke eine Beihilfe von S 5 000, - - gewährt. Der Stadtrat befaßte sich auch mit einzelnen An- suchen um Schulgeldermäßigungen oder - befreiungen für Schüler der Städtischen Musikschule, der Städti- schen Handelsschule und der Städtischen Frauenberufs- schule. Er gewährte überdies Subventionen an bedürfti- ge Schüler der Mädchenhauptschule Ennsleite und Pun- zerstraße sowie der Knabenhauptschule Punzerstraße, um ihnen die Teilnahme an den Schulschikursen zu ermöglichen. Ebenso wurde der Hauswirtschaftsunter- richt in der Mädchenhauptschule Punzerstraße subven- tioniert. Die vom Stadtrat behandelten gewerberechtli - chen Angelegenheiten finden ihren Niederschlag im amtlichen Teil des Amtsblattes. II. D ie 83. ordentliche Sitzung des Stadtrates wurde am 3. 2. 1959 ebenfalls unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Fellinger abgehalten. Als bedeutendster Tagesordnungspunkt stand der Bau einer Notbrücke über das Mitterwasser des Steyr- flusses parallel zur derzeitigen Schwimmschulbrücke zur Debatte. Für diesen Brückenschlag wu1de der Be- trag von S 300 000, - - bewilligt und verschiedene Ma- terialbeschaffungen genehmigt. Auch stimmte der Stadtrat dem Ankaufe der Grundstücke 413/13, 51 7/2, 923 und 924 der Kata- stralgemeinde Hinterberg, auf welchen das Wartehäus- chen an der Autobusendstation steht,. und weiters dem Erwerb eines Geschäftsanteiles an den Elektrizitätswer- ken in Steyr im Nominalwert von S 3 000, - - zu. Außerdem wurden noch folgende Aufträge verge- ben: Die Imprägnierung der Holzfenster und die Aus- führung der Sanitärinstallationsarbeiten im Sozialwoh- nungsbau in der Steinfeldstraße, die sanitären Installa- tionen für die Umkleidekabinen des Sportplatzes Renn- bahn, verschiedene durch die Brückenreparaturen be- dingte Elektromateriallieferungen und - arbeitep., so- wie der Ankauf einer Heftmaschine für die Hausdruk- kerei des Magistrates Steyr. Der Stadtrat beschloß weiters, daß für die Volks- wohnungsbauten der Gemeinnützigen Wohnungsgesell- schaft der Stadt Steyr, Tabor VII und Ennsleite VII und VIII 11 Stück Elektra-Rondo-Waschmaschinen ange- schafft werden sollen und genehmigte überdies die Komplettierung der Elektroanlage und den Einbauei- ner Schiebetür im Schaltraum des Pumpwerkes 1'ietach- dorf der städtischen Wasserversorgungsanlage. 27

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