Amtsblatt der Stadt Steyr 1958/9

Im Zuge des Ausbaues des Sportplatzes Rennbahn soll eine Eislauf- und Rollschuhbahn aus Beton angelegt werden. Die auf die Stadtgemeinde Steyr entfallenden Ko- sten der Verlegung einer Wasserleitung in der Leopold - Werndl-Straße wurden unter der Bedingung genehmigt, daß 7/8 der Gesamtbausumme dieser Leitung, durch die in Hinkunft Garsten mit städtischem Wasser versorgt werden soll, von der Gemeinde Garsten übernommen werden. Die in diesem Zusammenhang anfallenden Ar- beiten wurden vergeben. Der Stadtrat bewilligte ferner die Anschaffung von Heizabgasregulatoren für das Hochhaus in der Färbergas- se, die Anfertigung eines Trockenregales für die Haus- druckerei, den Humus- und Sameneinkauf für das neue Volksbad auf dem Stegmühlgelände und vergab den Auf- trag zur Vermessung verschiedener Grundstücke für Wohn- bauzwecke. Desgleichen wurde der Zuschlag für die Ma- ler- und Anstreicherarbeiten in den UNREF - Bauten Taschlried erteilt. II. ßie am 28. 10. 1958 abgehaltene 76. ordentliche Stadtratsitzung stand ebenfalls unter Vorsitz des Bürgermeisters Josef Fellinger. Es wurden erhebliche Geldmittel für soziale Zwecke freigegeben; insbeson- ders zur Durchführung der Kohlenhilfsaktion im Winter 1958/59, in deren Rahmen hilfsbedürftige Familien und Einzelpersonen mit Hausbrandkohle versorgt wer- den. Näheres darüber finden sie im Inneren dieses Amtsblattes. Weiters erhielten Subventionen die Öster- reichische Gesellschaft vom Roten Kreuz, die Lehr- lingsheime und die privaten Kindergärten und -horte in Steyr. Zur Nachbestellung von Säuglingswäschepa- keten und zum Ankauf von Möbeln für 6 Zweibettzim- mer des Zentralaltersheimes wurden ebenfalls die not- we~digen Mittel freigegeben. Neun Jahre 3 AMTSBLATT DER STADT STEYR Weiters bewilligte der Stadtrat die Erweiterung der öffentlichen Wasserleitung entlang des Enzianwe- ges in der Waldrandsiedlung und genehmigte den Ent - wurf eines Übereinkommens zwischen der Stadtgemein - de Steyr und der Marktgemeinde Garsten über den An - schluß der Garstner Ortswasserleitung an das städtische Wasserleitungsnetz. Auf Anregung des Verschönerungsvereines Steyr wurden ~ittel zur Schaffung einiger Mauerdurchbrüche in der Zwingermauer des Schlosses Lamberg bereitge- stellt, damit auch von außen her ein Einblick in den Schloßgraben ermöglicht wird. Ebenso wurden die Aus- gaben für die Instandsetzung der schadhaften Stützmau- er beider Einmündung desAnnaberges in dieSierninger Straße und für die Adaptierung des Wartehäuschens bei der Autobusendstation Münichholz zu einer Volksbüche- rei bewilligt. Der Stadtrat stimmte überdies dem Ankauf von Feuerwehrschläuchen für die Freiwillige Stadtfeuerwehr, der Aufstellung eines Verkehrsspiegels an der unüber- sichtlichen Straßenkreuzung Schwimmschulstraße - Wehrgrabengasse, der Anschaffung von Sesseln und Ti- schen für das Taborrestaurant und dem Ankauf von Ko - piergeräten für die Hausdruckerei des Magistrates zu; ebenso wurde die Verpachtung von Teilflächen der Grundstücke 112/3 und 113/1 der Katastralgemeinde Steyr an die Österreichischen Bundesbahnen zur Auswei- tung des Hauptbahnhof-Geländes genehmigt. Für die Schotterbrechanlage des Städtischen Wirt- schaftshofes im Schlüsselh~f ist eine Verschalung und Abdeckung des Aufzuggerüstes erforderlich gewqrden; der Stadtrat gab .die hiefür nötigen Mittel frei und ge- nehmigte außerdem den Abverkauf von Schrottmaterial. Schließlich wurden die Lieferungen von Sockellei- sten, Türnummern und Stockwerkstafeln für den Volks- wohnungsbau Tabor VII vergeben und die laufenden Ge- werbe-und Staatsbürgerschaftsansuchen einerErledigung zugeführt. Kohlenhilfsaktion f m Winter 1950 wurde die unentgeltliche Versor- gung der hilfsbedilrftigen Bevölkerung unserer Stadt mit Brennmaterial in dem Bestreben, überall dort zu helfen, wo es not tut; auf breiter Basis eingeführt. Es sollte, dem Wunsche der Stadtväter entsprechend, je- der Mitbürger in der kalten Jahreszeit einen warmen Raum zur Verfügung haben. Für die seither regelmäßig durchgeführten Kohlenhilfsaktionen mußten alljährlich beträchtliche Summen aufgewendet werden. So wurden auch heuer zur Fortsetzung dieser Für- sorgeaktion vom Stadtrat S 163 500, - - bereitgestellt und ist mit der Freigabe eines weiteren Betrages in gleicher Höhe zu Beginn des kommenden Jahres zu rechnen. Noch vor Weihnachten gelangen an die bedürftigen Haushalte je 100 kgBriketts zur Verteilung. Für die in Fürsorgeun- terstützung stehenden Personen ist darüber hinaus noch eine zusätzliche Belieferung in Aussicht genommen. Um auch den Kranken und Gebrechlichen entgegenzu- kommen, wurde verfügt, daß die Kohlen direkt ins Haus zugestellt werden. Rund 2 300 Haushalte unserer Stadt werden alljährlich in diese Hilfsaktion einbezogen. Nach den Richtlinien kommen insbesondere für ei- ne Kohlenzuteilung in Frage: 1. Familien und alleinstehende Personen mit eigenem Haushalt, soweit sie aus Mitteln der öffentlichen Fürsorge, der Übergangsunterstützung oder der Tbc- Fürsorge betreut werden; 2. bedürftige Pensionisten und Rentner sowie Kriegsver- sehrte und Kriegerhinterbliebene; 3. kranke Personen, hauptsächlich solche , die schon längere Zeit krank und pflegebedürftig sind; 4. Bezieher der Notstandsaushilfe, soweit sie verheiratet sind, und Alleinstehende, soferne sie einen eigenen Haushalt führen. 123

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