Amtsblatt der Stadt Steyr 1958/6-7

AMTSBLATT DER STADT STEYR • Die Filiale: Stadtpl. 34, QUALITÄTSMÖBEL aus Steyrs ältestem Möbellachgeschäft Haidenthaller SCHUHHAUS mit den 3 Vorteilen beim •Einkauf grosse Auswahl - niedere Preise - beste Oualität STEYR Sierningerstr. 22 In zwei Etagen bietet das Textilgeschäft A.Fiala STEYR-BAHNHOFSTRASSE 3 Parterre und im 1. Stock elegante Damensommerkleider, Pullis und Röcke, moderne Herren-Sakkos und Hosen, sowie schöne Herren- und Damenwäsche. Ihr Besuch wird auch Sie durch beste Qualität und günstige Preise überzeugen! 11111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111 KONZERT DES BRUCKNERBUNDES STEYR in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Steyr am 2. Oktober 1958, 20 Uhr, Stadttheater Steyr. Es spielt das von Mitgliedern des Leipzige r Ge- wandhaus-Quartettes gegründete "EUROPÄISCHE STREICHQUARTETT". Im Programm stehen Streichquartette von Beet- hoven (op. 135), Pfitzner (op. 50) und Brahms (op. 51, Nr. 1). ••••••••••••••••••••••••••••••••• Weitere Veranstaltungen des Kulturamtes im Mo- nat Oktober 1958 werden durch Anschlag und Rundfunk kundgemacht werden. 1111111111111111111111111n1111111111111111111111n11111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111 90 10 manche nach Steyr kamen. Aus einem Ratsprotokoll des Jahres 1651 geht hervor, daß "teutsche Comedianten" in Steyr gespielt haben. 1722 finden wir den berühm- ten Hans Wurst- Darsteller Prehauser mit seiner Truppe in Steyr. Auch die in ihrer Zeit berühmte Wandertruppe des Felix Berner (1738 - 1787), die sich aus fünf- bis neunjährigen Kindern zusammensetzte, gastierte 1777 und 1784 in Steyr. Berner hatte in seinem Repertoire auch klassische Schauspiele, u. a. Emilia Galotti, Harn - let, Die Räuber und Kabale und Liebe. Die Aufführun- gen dieser Wandertruppen fanden hauptsächlich zu Jahr- marktzeiten in einer Bretterhütte statt. Einen tiefen Einschnitt in das Theaterleben bilde - te der Kauf des 1784 geschlossenen Cölestinerinnenklo- sters in der Berggasse durch die Stadtgemeinde. Bald nach der Erwe rbung des Klost e rs im Jahre 1786 (der Kauf- pre i s be trug 3500 fl.) wurd e di e ehemalige Kirche al s The ater benützt. 1789 fand anlä ßlich des Sieges bei Foc- sani e ine Festvorste llung sta tt , abe r erst im Jahre 1796 er- folgte de r vollständige Ausbau des Gebäudes für The - ate rzwecke . Der Ausbau des Theate rs wurde damit be- gründet, daß "schon durch mehr als 1 Jahr di e Ste yre r Schaubühne durch e inige hie sige Herren Dilettanten dergestalt emporgehoben worden se i, da ß endlich der allgemeine Wunsch rege gemacht wurde, dieses The- ater in einen ordentlichen und regelmäßigen Stand herzustellen." Ganz im Sinne der josefinischen The - aterreformen betonte der Magistrat bei seinem Ansuchen an das Kreisamt Steyr um die Bewilligung zum Umbau die staatspolitische Bedeutung der Theaterförderung, indem er ausführte: "Da ein anständiger Belustigungs Ort das Vergnügen des Publikums, somit in gewisser Rücksicht auch dessen Glückseligkeit befördert, so wird bei jedem gesitteten Volke selbst von Se ite des Staates das Augenmerk darauf gerichte t, dem Publikum auch zu dieser Gattung Glückseligke it eine schicksame Ge- legenheit zu verschaffe n. " Bemerkenswert ist, daß ne ben dem Zuschuß, den der Magistrat in Höhe von 800 fl. zum Ausbau leistete, auch die Steyre r Bürge r 50 fl. und die Einrichtungsge - genstände beiste uerten. Ein besonderer Förderer des Theaterumbaues war Fürst Lamberg, in dessen Schloß selbst häufig Aufführungen stattfanden. So spielte man am 3.11.1817 im Schloß Salieris Oper "Die Höhle des Trophonio" . Das ausgebaute Theater wurde zu Ehren des vorgenannten Fürsten am 16. 5. 1796 mit der Oper "Zigeuner" von Neefe eröffnet. Das Stadttheater wurde von der Gemeinde an The- aterunternehmer verpachtet, die regelmäßig von den Herbst- bis zu den Frühlingsmonai:en spielren. Die The- aterdirektoren, meist zugleich die Pächter, wechselten häufig, nur wenige wurden in Steyr richtig sesshaft. Nach 1850 begannen sich wirtschaftliche Schwierigkei- ten zu zeigen.die dazu führten,daßimJahre 1883 zum ersten Mal das Theater von der Geme inde subventioniert werden mußte. Zum Landestheater Linz ergaben sich rege Beziehungen, wenn auch im Gegensatz zu anderen Städten die Selbständigkeit des Steyrer Theaters immer gewahrt blieb. In der späteren Folge ergab sich ein re- ger Austausch von Kräften und eine enge Verbindung zum Landestheater, insbesondere in den Jahren 1884 - 1890. in denen der Direktor des Linzer Landestheaters, Julius Laska, auch Jas. Steyrer Stadttheater führte. Las- ka hatte den Plan, Linz, Wels und Steyr dauernd zu ei- ner Spielgemeinschaft zu verbinden. Dieser Plan kam je-

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