Amtsblatt der Stadt Steyr 1958/5

AMTSBLATT DER STADT STEYR Viel Mühe ersparen und modern sind LUBRA-KOCHEN 68 l ' Z •BROT sehr geschmackvoll lange frischbleibend BÄCKEREIZACHHUBER Steyr. MUnichholz, Tel e fon 2611 BITTE BEACHTEN s1·E UNSERE staunend niederen Preise IN ALLEN ABTEILUNGEN IM RÄUMUNGS- VERKAUF VOM 2. BIS 16. AUGUST KAUF II HAUS eo~ STEYR Bahnhofstraße 15a - Telefon 3507 ·ROHJCH UTZ · 'O'L-NITRO- KUNffHARl- VER51EGELUNGS-U. AUT0-1.ACKC 8 DIE WIEDEREINFOHRUNG DER SECHSTAGE- SCHULWOCHE IN STEYR A m 17. 6. 1958 beschloß der Stadtschulausschuß einstimmig, in Steyr mit Beginn des Schuljahres 1958/59 wiederum die Sechstage - Schulwoche für a 11 e Pflichtschulen einzuführen. Lediglich bei den Volksschulen wird es in Einzelfällen möglich sein bei Vorliegen wirklich triftiger Gründe die Fünftage-Schul- woche beizubehalten. Die Rückkehr zur Sechstage-Schulwoche erfolgte auf Grund der ungünstigen Erfahrungen, die mit der Fünftage-Schulwoche an Volks-, Haupt- und Mittel- schulen der österreichischen Bundesländer während der Erprobungszeit gemacht wurden, die ihren Niederschlag in den Feststellw1gen der 3. Tagung der Ständigen Pä- dagogischen Konferenz in Salzburg vom 17. bis 21. 1. 1958 und den Äußerungen namhafter Persönlichkeiten auf der Wiener Enquete am 7. und 8. Oktober 1957 fanden. Das Ergebnis dieser 3. Tagung der Ständigen Pä- dagogischen Konferenz war kurz folgendes: 1. Die Jugend, die durch Reizüberflutung bedroht ist, braucht eine beruhigende und nicht zeit - gehetzte Schule. 2. Soll das Bildungsniveau der österreichischen Schule n'icht sinken, so ·kann der generellen Einführung der Fünftagewoche nur nach Verlängerung der Schul- pflicht zugestimmt werden. 3. Die Fünftagewoche verlangt den Vormittags- und Nachmittagsunterricht an den Schultagen. Verlän- gerter Vormittagsunterricht, um Nachmittage ein- zusparen, kann mit Rücksicht auf das Kind (Über- lastung durch Stundenhäufung) nicht gestattet wer- den. 4. Die Unterbrechung der Schulzeit durch einen freien Tag verlangt eine weniger lange Anlaufzeit zur vollen Arbeitsbereitschaft, als dies bei zwei aufeinanderfolgenden Ferientagen der Fall ist. 5. Die familienfördernde Wirkung der Fünftagewoche ist gering. 6. Die Gefahr einer Überforderung der Kinder besteht insbcsonders im Hauptschulalter; eine Gefahr, die bei strenger Einhaltung des aufgabenfreien Wochen- endes noch größer wird. Auch die Äußerungen anerkannter Fachleute auf der Wiener Enquete waren sehr aufschlußreich. Univ. • Prof. Dr. Hoff, Wien, führte aus: •Eine lange Wochenendpause kann das Maß der Ermüdung, das die Zusammendrängung der Leistungsforderungen auf 5 Tage schafft, nicht beseitigen, Freizeit, durch Über- stunden gewonnen, ist für das Kind keine vollwertige Freizeit. Die Kinder brauchen häufigere kurze Erho- lungspausen, um ihre volle Leistungsfähigkeit entfal- ten zu können. Da diese Möglichkeit bei der 5-Tage- woche nicht gegeben ist, ist diese für das Kind abzu- lehnen.•

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2