Amtsblatt der Stadt Steyr 1958/4

11 Amtsblatt der Stadl ~teyr K U L T U R A M T An unsere Leser ! Verschiedentlich ist vorgekommen, da!! bei der Zustellung des Amtsblattes Mängel aufgetreten sind. Die Stadtverwaltung ist bestrebt, diese abzustellen. Soll- ten Sie jedoch zufällig einmal eineNummer des Amts- blattes nicht erhalten, so kann diese jederzeit beim Por- tier des Rathauses am Stadtplatz nachträglich abgeholt werden. Die Schriftleitung: Blasmusiktreffen VOM 4. BIS 6. JULI 1958 IN STEYR Freitag, den 4. Juli 1958 Ab 18 Uhr: Marsch mit klingendem Spiel durch die Straßen Steyrs. Es konzertieren 7 Kapellen (Christkindl, Garsten, St. Ulrich, Gleink, Dietach, Trachtenkapelle Steyr, Stadtka- pelle Steyr) 20 Uhr: Casino Begrüßungsabend Mitwirkende: Stadtkapelle • Mühlau• Innsbruck Stadtkapelle Steyr Samstag, den 5. Juli 1958 9 Uhr: Gedenken und Kranzniederlegung beim Held- dendenkmal Ab 14 Uhr: Ab 14 Uhr: 18 Uhr: 21 Uhr: Sonntag, Platzkonzerte auf verschiedenen Plätzen Steyrs. Wertungsspiele im Volkskino und Casino Festkonzert am Stadtplatz Lampionauffahrt und Feuerwerk an derEnns. den 6. Juli 1958 7 - 12 Uhr: Wertungsspiele im Casino Volkskino und Ab 9 Uhr: Platzkonzerte auf verschiedenen Plätzen der Stadt Ab 10 Uhr: Festkonzert der ESG im Schloßpark Ab 14 Uhr: Einmarsch zum Festakt auf dem Stadtplatz. Der Einmarsch erfolgt in 2 Kolonnen aus dem Raume Hauptbahnhof - Dukartstra- ße - Neutor - Grünmarkt - Stadtplatz und aus dem Raume Mittere Gasse, Wieserfeld- platz - Frauengasse - Sierninger Straße - Kirchengasse - Enge - Stadtplatz. Um ca. 15 Uhr: Festakt am Stadtplatz Ab 16 Uhr: Konzerte in den verschiedenen Gasthäusern der Stadt. FESTABZEICHEN Das Festabzeichen (Siehe) Abbildung) berechtigt zur Teil- nahme an allen im Festpro- gramm angeführten Veranstal- tungen. Mit dem Erwerb des Festabzeichens wird zugleich die kulturell wertvolle Veran- staltung und überdies das Blas-; musikwesen im allgemeinen unterstützt. Die Steyrer Bevölkerung wird daher eingeladen, auch Ihr Scherflein durch den Erwerb des Festabzeichens zum Musiktreffen beizutragen. Das Festprogramm zum Preise von S 3, - - '3ibt Aufschluß über sämtliche Veranstaltungen. AUSSTELLUNG von Musikinstrumenten und Notenmate- rial im Heimathaus Steyr . Anläßlich des Bundesmusikfestes veranstaltet das Kulturamt eine Ausstellung von Notenmaterial (vorwie- gend Neuerscheinungen leistungsfähiger Verlage) und in Zusammenarbeit mit Musikinstrumentenerzeugern eine Ausstellung von Musikinstrumenten. Im Rahmen dieser Ausstellung werden auch Instrumente aus dem Bestand des Landesmuseums und des Steyrer Museums gezeigt werden. Die Neuerscheinungen auf dem Gebiet d~s· Notendrucks werden auch mittels Tonbandgeräten vorgeführt werden. ANTON BRUCKNER UND STEYR ( Einige ffinweise) Im Jahre 1843 wurde Anton Bruckner von Wind- haag bei Freistadt als Schulgehilfe nach Kronstorf ver - . setzt. Von dort trat er zum ersten Mal mit Steyr in Ver- bindung. Über Empfehlung des Pfa rre rs Alois Knauer von Kronstorf bekam er vom Stadtpfarrer Josef Plersch die Erlaubnis, auf der Chrismann-Orgel der Stadtpfarr- kirche zu spielen. In den nächsten Jahrzehnten hat sich Bruckner des öfteren für kurze Zeit in Steyr aufgehalten. Dies geht aus Briefen Bruckners an den Stadtpfarrer Johann Aichin- ger und auch aus einer Notiz der Steyrer-Zeitung vom September 1886 hervor. Der Meister wohnte zumeist im Pfarrhof. Späterhin wählte Anton Bruckner Steyr zu seinem ständigen Sommeraufenthalt und schuf dort ~ei- ne letzten großen Werke. Eine an der Nordseite des pfarrhofes angebrachte Gedenktafel gibt darüber Aus- kunft. Ihre Inschrift ist folgende: •mer schuf Dr. An- ton Bruckner in den Ferienmonaten der Jahre 1886 bis 1894 seine letzten großen Werke. Ad 1908. Seinem Ehrenmitglied der MGV "Kränzchen." Bruckner verband eine innige Freundschaft mit dem Steyrer Bürgermeister Georg Pointner, den er als Berufskollegen von seiner Kronstorfer Tätigkeit kannte (Pointner war damals Schulgehilfe in Gleink), weiters mit dem Realitätenhändler Franz Almenroth, mit der Familie des Bürstenbinders Mayer, mit Leopold Hof - meyr und ganz besonders mit Franz Xaver Bayer. Be - kannt durch die Freundschaft mit Franz Xaver Bayer wurde das Mesnerhaus, wo der Meister dem dort woh- nenden regens chori Besuche abstattete. Das Schmuck- stück dieses Gebäudes, der gotische Stiegenaufgang, WUI" de als Brucknerstiege bekannt und berühmt. Bruck- ner starb am 11. Oktober 1896; zwei Jahre später wur- de zu Pfingsten 1898 auf dem nach ihm benannten Platz nahe der Stadtpfarrkirche die von Viktor Tilgner ge- schaffene Büste enthüllt. Steyr war die erste Stadt, die dem größten Komponisten unseres Landes ein Denkmal setzte. 59

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