Amtsblatt der Stadt Steyr 1958/2

3 Amtsblatt der Stadt Steyr IN MEMORIAM Stadtrat Kammerrat MARI U S B ASLAUER Anläßlich des Ablebens des Stadtrates Marius Haslauer hielt der Gemeinderat der Stadt Steyr am 16. 4. 1958 eine Trauersitzung ab, bei der Bürgermeister Fellinger dessen Verdienste würdigte. Unter anderem führte er aus, daß der Verstorbene stets regstes Interesse am kommuna- len Leben unserer Stadt zeigte; besonders der Stadtverschönerung und dem Fremdenverkehr wandte er sein Hauptaugenmerk zu, und sind die ausgezeichneten Werbeprospekte von Steyr auf seine Initiative zurück- zuführen. Als Kammerrat setzte er sich auch für die für das Wirtschafts- leben der Stadt so wichtigen Gewerbeausstellungen ein, deren Erfolg er durch seine tatkräftige Mitarbeit sicherte. Stadtrat Haslauer war als anerkannter Gastgewerbe- und Fremdenverkehrsfachmann in entschei- denden Positionen in der Kammer der gewerblichen Wirtschaft und in den einzelnen Fachgruppen tätig. All diesen Aufgaben kam er trotz seiner angegriffenen Gesundheit mit der ihm eigenen Gewissen- haftigkeit erfolgreich nach und erfreute er sich wegen seines aufgeschlossenen Wesens großer Beliebtheit. Bürgermeister Fellinger schloß mit den Worten, daß der frühzeitige Tod des Stadtrates Haslauer schwer aufzufüllende Lücken hinterläßt und daß die Stadtgemeinde Steyr seiner stets inDankbarkeit gedenken wird. Ans dem Gemeinderat . . . . Der Gemeinderat der Stadt Steyr trat unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Josef Fellinger am 21. 3. 1958 zu seiner 12. ordentlichen Sitzung zusammen. Vor Eingang in die Tagesordnung informierte Bürger- meister Fellinger den Gemeinderat über den Stand der Angelegenheit Münichholz und gab die Zusage des Lan- deshauptmannes von Oberösterreich Dr. Heinrich Gleiß- ner bekannt, daß von der oberösterreichischen Landes- regierung alles unternommen werde, um Münichholz bei Steyr zu belassen. Weiters stellte Bürgermeister Fellinger die in einer Tageszeitung aufgestellte Be- hauptung, daß die Stadtgemeinde Steyr freie Wohnun- gen leer stehen lasse, richtig. Es handelte sich im Ein- zelfalle entweder um für Wohnzwecke ungeeignete Räume oder um solche, die nach der derzeitigen Ge- setzeslage von der Stadtgemeinde Steyr nicht mehr an Wohnungssuchende vergeben werden können. Im Rahmen der Tagesordnung wurde hierauf über Antrag des Vizebürgermeisters Michael Sieberer unter anderem der Ankauf verschiedener Grundstücke zur An- lage eines Zufahrtsweges im Brunnenschutzgebiet, der Parzelle 1732/3 KG Steyr zur Arrondierung des Gelän- des an der Ennser Straße, der Parzelle 2/1 KG Jäger- berg aus denlsabellenhofgründen zur Unterbringung des Bauhofes der Ennsbauleitung, der im Zuge des Baues der Großen Ennsbrücke am Rennbahnweg geräumt wer- den muß, und der Parzellen 1207/3 und 1256/4 KG Steyr zum Ausbau des linken Brückenkopfes der Großen Ennsbrücke in der Schlüsselhofgasse mit einem Gesamt- kostenaufwand von S 564 000, -- genehmigt. Weiters wurde der Ankauf eines Grundstreifens aus der Parzelle 48/1 KG Steyr zur Verbreiterung der Pachergasse be- schlossen. Über Antrag des Vizebürgermeisters Direktor Franz Paulmayr wurdenzurFortsetzung desVolksbadbaues am Ramingbach 2 Millionen Schilling als 2. Baurate frei- gegeben; weiters wurden über Antrag des gleichen Refe- renten verschiedene Ausgaben im Zusammenhang mit der Freiwilligen Stadtfeuerwehr genehmigt. Dem Antrag des Stadtrates Prof. Anton Neumann auf Freigabe von S 967 000, - - für die Fortsetzung des Volkskinoumbaues wurde ebenfalls stattgegeben, des- gleichen den Anträgen auf Auszahlung der 2. Rate des Architektenhonorars für diesen Bau und auf Gewährung einer Subvention an den Musikverein Gleink. Nach einem Referat des Stadtrates Direktor Hans Schanovsky beschloß der Gemeinderat 7 ",4ige Anleihe- stücke der Oberösterreichischen Kraftwerke AG. zum Nominale von S 200 000, - - und 6 ",4ige Trefferanleihe zum Nominale von S 100 000, -- zu erwerben, Weiters wurde die Haftung für einen Wohnbaukredit der Gemein- nützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr in der Höhe von S 10 000 000, - - und für einen Kredit an die Gaswerks-GesmbH. Steyr in der Höhe von S 2 050 000, - - übernommen. Außerdem erfolgte unter anderem über Antrag des gleichen Referenten die Wahl der von der Stadtgemein- de Steyr in den Verwaltungsausschuß der Sparkasse Steyr zu entsendenden Vertreter. Über Antrag des Stadtrates Nationalrat Franz Enge wurde zur Unterbringung der Berufvorschulaktion "Jugend am Werk• der Umbau der ehemaligen Aichetschule mit einem Kostenaufwand von S118 000, - - beschlossen und zur Durchführung des Eislaufbetriebes im Werndlpark ein Zuschuß gewährt. Weiters bewilligte der Gemeinde- rat den Ankauf verschiedener Geräte und Materialien für den Städtischen Wirtschaftshof, darunter den eines Sandstreuers für den Wintereinsatz.

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